Finanzierung

„Die“ perfekte Finanzierung gibt es nicht – eine gute Unternehmensfinanzierung sollte immer auf Ihre spezifische Situation, Anforderungen und Bedürfnisse abgestimmt sein. Um das zu ermöglichen, gibt es eine Reihe von Bausteinen, die genutzt werden können.


Eigenkapital
Mit Eigenkapital bezeichnet man den Teil des Gesamtkapitals, der sich aus eigenen finanziellen Mitteln zusammensetzt. Das Eigenkapital des Unternehmens wird von den Gesellschaftern eingebracht, also dem Gründer bzw. den Gründern und eventuellen Investoren. Eigenkapital ist grundsätzlich unbefristet eingelegt und steht dem Unternehmen damit dauerhaft zur Verfügung.

Das Eigenkapital kann unterteilt werden in die drei Bereiche Stammkapital, Kapitalrücklage und Gewinnrücklagen.

Das Stammkapital ist die Grundlage der Gesellschaft und entspricht der Eigentumsverteilung der Gesellschafter. Bei einer GmbH sind dies beispielsweise mindestens 25.000 €. Besitzt ein Investor beispielsweise 20% am Unternehmen, hat er hier 5.000 € eingelegt.

Weitere Einzahlungen der Gesellschafter, die aber nicht zu höheren Anteilen führen sollen, werden in die Kapitalrücklage getätigt. Im Beispiel oben könnte vereinbart sein, dass der Investor für 20% Unternehmensanteile 100.000 € einzahlt. Neben den 5.000 € Stammkapital werden somit 95.000 € in die Kapitalrücklage eingelegt. Das Geld steht dem Unternehmen somit vollständig zur Verfügung, ohne die vereinbarte Anteilsverteilung zu gefährden.

Zu den Gewinnrücklagen zählen neben dem Jahresgewinn des letzten Jahres, Gewinnvorträgen bzw. Verlustvorträgen aus vorangegangenen Jahren und Gewinnrücklagen, bspw. aus gesetzlichen Gründen.

Gewinne, die nicht an die Gesellschafter ausgezahlt werden, erhöhen somit das Eigenkapital der Gesellschaft. Gleichermaßen führen Verluste allerdings  zu einer Verringerung des Eigenkapitals.

Ist das Eigenkapital des Unternehmens aufgebraucht, ist das Unternehmen überschuldet – das kann ein Insolvenzgrund sein! Ein vorausblickendes Kapitalmanagement ist daher sinnvoll – gerade Produktentwicklung oder nicht vorhergesehene Umstände können schnell zu einer Unterdeckung führen. Investoren oder frühzeitig beantragte Fördermittel können hier eine Lösung darstellen.


Fremdkapital
Gelder, die von Unternehmen an seine Gläubiger zurückgezahlt werden müssen, werden als Fremdkapital bezeichnet. Fremdkapital, das in Höhe und Zeitpunkt sicher zurückgezahlt werden muss, etwa Kredite, wird als Verbindlichkeiten bezeichnet. Rückstellungen werden gebildet, um kommende Auszahlungen abzubilden, die entweder in Höhe oder Zeitpunkt noch nicht sicher feststehen – etwa Pensionszahlungen oder künftige Steuern. Beide zusammen – Verbindlichkeiten und Rückstellungen – bilden das Fremdkapital.

Je nach Laufzeit wird unterschieden zwischen langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gehören neben kurzlaufenden Krediten beispielsweise auch Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, also etwa unbezahlten Lieferantenrechnungen, oder Anzahlungen Ihrer Kunden.

Als Kreditgeber kommen neben Banken und anderen Kreditinstitute auch die Gesellschafter in Frage. Oftmals werden in solchen Fällen die genauen Umstände stark individualisiert, etwa durch die Vereinbarung einer erfolgsabhängigen Vergütung statt eines fixen Zinssatzes, oder durch eine sogenannte Nachrangigkeit – hier wird im Krisenfall unter bestimmten Umständen auf die Rückzahlung verzichtet. Durch derartige Maßnahmen wird das Fremdkapital damit Eigenkapitalähnlicher, man spricht von sog. Mezzaninen Kapital.


Finanzierungsmix
Je nachdem, wofür das Geld eingesetzt werden soll – Warenlager, Personal oder Forschung und Entwicklung beispielsweise – sind unterschiedliche Arten und Kombinationen von Kapitalarten sinnvoll. So erwarten Eigenkapitalgeber in der Regel bei Unternehmenserfolg eine vergleichsweise hohe Vergütung, verglichen mit bspw. Kreditgebern. Dafür muss der Kredit auch in schlechten Zeiten mit Zinsen und Tilgung  bedient werden. Für bestimmte, riskante Vorhaben stehen auch nur bestimmte Kapitalgeber bereit. Hier hilft eine frühzeitige Analyse Ihrer Bedarfe und Möglichkeiten.

Auch bestimmte Fördermittel können als Ersatz für Fremd- oder Eigenkapital dienen, etwa zinsvergünstigte Kredite oder bestimmte Mezzanine Mittel wie Stille Beteiligungen.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Markus Braun

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